2010 – Evolution der Offenbarung – Offenbarung der Evolution
Ausgehend von Charles Darwin und seinen Vorläufern wurde und wird die biologische Evolutionstheorie fortlaufend ausdifferenziert und erfolgreich weiterentwickelt. Inzwischen wurde die Anwendung des Evolutionsparadigmas stetig ausgeweitet – bis hin zur Entstehung von Religiosität und Religionen.
Im Laufe ihrer Entwicklung ist die Theorie der Evolution – insbesondere ihre Voraussetzungen und Implikationen – bis heute immer wieder Gegenstand kontroverser Auseinandersetzungen zwischen Theologen und Naturwissenschaftlern gewesen.
Ein grundsätzliches – aber selten thematisiertes – Problem in diesen Diskussionen besteht darin, dass es sich bei der Evolutionstheorie um eine naturwissenschaftliche Theorie handelt, während sich das Christentum als Offenbarungsreligion versteht. Was bedeutet das für den interdisziplinären Dialog zwischen Biologen und Theologen? Sind die Ansätze der Weltdeutung aus den jeweiligen Disziplinen prinzipiell unvereinbar oder besteht die Möglichkeit, sie konstruktiv zueinander in Beziehung zu setzen? Kann man neben der Evolution der Lebewesen auch von einer Evolution der Offenbarung sprechen? Und gibt es so etwas wie eine Offenbarung der Evolution?
Die Stiftung Theologie und Natur und die Bischöfliche Akademie unternehmen daher den Versuch, in einem Symposium Naturwissenschaftler, Theologen und Philosophen miteinander ins Gespräch über das Verhältnis von Evolution und Offenbarung und die damit verbundenen Fragen und Konsequenzen zu bringen.